Interview mit Magnus Männer

Magnus Männer (WMF BKK-Team AST Süßen) hat mit Rang sechs im Prolog des Rennens der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga in Potsdam sein bisher bestes Bundesligaergebnis erzielt. Vor dem Rennen in Nürnberg am Sonntag haben wir mit ihm darüber gesprochen, was das Beste an einem Heimrennen ist, warum er als Fremdenführer wohl nicht gebraucht wird und was ein Motivations-Boost für ihn war.

Magnus, du lebst seit über eineinhalb Jahren in Nürnberg. Bist du am Wochenende dann der „Fremdenführer“ für dein Team?

Süßen liegt nur etwa zwei Stunden von Nürnberg entfernt. Daher reisen meine Teamkollegen erst am frühen Sonntagmorgen an. Daher bleibt nicht so viel Zeit zusammen, was natürlich sehr schade ist. Wir sind eine lustige Truppe und es macht immer sehr viel Spaß, mit den Jungs zwei, drei Tage zu verbringen. Vielleicht klappt es ja am Sonntag noch mit einem gemeinsamen Abendessen.

Vermutlich dann in einem von dir ausgewählten Restaurant?

Im besten Italiener von Nürnberg.

Wie ist es für dich, ein Heimrennen zu haben?

Die Strecken kenne ich nicht viel besser als die Konkurrenz. Auf der Radstrecke war ich schon mal mit meinem Stadtrad unterwegs und auf dem Hauptmarkt, wo sich das Ziel befindet, auf dem Weihnachtsmarkt. Der größte Vorteil ist aus meiner Sicht, dass ich in meinem Bett schlafen kann.

Was waren die Gründe, weshalb du Ende 2019 an den Stützpunkt nach Nürnberg gegangen bist?

Für mich ist es eine große Ehre, bei Roland Knoll zu trainieren. Ich glaube an seine Trainingspläne, ich vertraue ihm voll. Und ich habe hier eine tolle Trainingsgruppe, wir verstehen uns gut und pushen uns gegenseitig. Im Schwimmen können die Jungs etwas von mir lernen, im Radfahren profitieren wir von Simon (Henseleit, Anm. d. Red.) und im Laufen läuft Max (Sperl, Anm. d. Red.) vorneweg.

Deine Weiterentwicklung ist in einigen Rennen aufgeblitzt, zum Beispiel im Rennen der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga in Potsdam, wo du im Prolog Sechster geworden bist.

Das Format ist mir entgegengekommen mit einem guten Schwimmen, einem technisch anspruchsvollen Radkurs, auf dem man richtig fetzen konnte. Und wenn die Laufstrecke nur ein Kilometer lang ist, kann ich da auch nicht mehr so viel verlieren.

Hast du dir solch ein Ergebnis zugetraut?

Ich habe mir alles zugetraut (lacht). Zwischen einem Top-Ten-Ergebnis und einem Rang unter den besten 30 war alles möglich. Dass es dann Rang sechs wurde, hat mich natürlich sehr gefreut.

Welche Bedeutung hat diese Platzierung für dich?

Es war ein extremer Motivations-Boost für mich. Ich war in meinem ersten Bundesligarennen 2018 50. Im Laufe der Saison habe ich mich bis auf Rang 35 gesteigert. In meinem ersten Europacuprennen war ich 29. Vergangenes Wochenende bin ich Zwölfter geworden. Es motiviert, wenn es bergauf geht.

Diese Bestätigung hilft einem.

Bei vielen Sportler*innen bleibt diese Bestätigung aus und es gibt sogar Rückschritte. Ich bin sehr froh, dass es bei mir fast nur bergauf gegangen ist.

Was sind deine Ziele für Sonntag?

Ich will ein offensives Rennen zeigen und eine gute Endplatzierung erreichen.

Was bedeutet eine gute Endplatzierung für dich?

Das ist im Vorfeld schwierig zu sagen. Wenn 50 Athleten zusammen zum Laufen wechseln, dann kann ich zufrieden sein, wenn ich ein Ergebnis um Rang 20 erziele. Wenn sich nach dem Schwimmen eine kleine Gruppe absetzt, dann ist sicherlich auch eine Platzierung im Bereich von Rang zehn bis 15 möglich.

Mit der Mannschaft seid ihr derzeit Sechster, Rang drei ist in Reichweite. Euer Ziel?

Unser Ziel ist es, in Nürnberg im Kampf um Rang drei dabeizubleiben. Dann haben wir in Saarbrücken drei Wochen später alle Chancen. Unser Teamleiter Simon Weißenfels wird nach der Saison aufhören. Es wäre für ihn ein schönes Abschiedsgeschenk, wenn wir die Saison auf dem Podium beenden.

Die Rennen der Frauen und Männer sind auf dem Instagram-Live-Kanal der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga ab dem Line up vor dem Rennen live zu verfolgen. Die Übertragung des Rennens der Frauen beginnt gegen 10 Uhr, die Übertragung des Wettbewerbs der Männer gegen 12 Uhr. Es wird Livebilder von allen drei Disziplinen geben, mitkommentiert von aktuellen Bundesligaathlet*innen sowie Zielinterviews.

 

Das Interview führte Thorsten Eisenhofer

Foto : Petko Beier