12.10.2025
Mythos Hawaii – jetzt verstehe ich es . Was für ein Rennen!
Das Schwimmen war eine Herausforderung: Wellen, schlechte Sicht und durchgehend Körperkontakt mit anderen Schwimmerinnen. So oft und konstant habe ich noch nie Arme und Beine abbekommen! Doch bei Km 3 war plötzlich niemand mehr um mich herum. Das war schon komisch, und ich bin mir immer noch nicht sicher, warum. Ich war direkt an den Bojen… Zum Glück war da eine kleine Gruppe von Schwimmerinnen hinter mir, die mir ab und zu auf die Füße gehauen haben. So war ich wenigstens nicht ganz allein im großen weiten Meer.
Der Wechsel aufs Rad lief gut und die ersten Kilometer verflogen schnell. Die Radstrecke ist sehr wellig, mit 1800 HM, die es zu überwinden gilt – es geht immer konstant hoch und runter. Der Wind hoch nach Hawi bläst ganz ordentlich, aber nach der Wende lässt der Rückenwind einen fast fliegen. Zurück auf dem Highway kam der Seitenwind, und die letzten Km nach Kona waren von Gegenwind geprägt, was echt herausfordernd war. Man tritt alles was man hat und trotzdem sinkt die Durchschnittgeschwindigkeit.
Endlich konnte ich das Rad abstellen und zum Laufen wechseln. In der Wechselzone war ich total überfordert, da so viele HelferInnen versuchten, mich mit nassen, eiskalten Tüchern auf dem Rücken und Kopf zu kühlen und Sonnencreme aufzutragen. Tücher rechts, Sonnencreme links…ich wollte einfach nur in Ruhe meine Schuhe anziehen und endlich loslegen.
Der Tag war anstrengend, die Hitze war drückend und ich konnte nicht so schnell laufen wie geplant. Vor allem jede kleinste Erhöhung der 300 HM auf der Laufstrecke fühlte sich an wie Bergsteigen.
Während des Laufs war mein Motto: „Keep moving!“ Einfach weiterlaufen, nicht stehen bleiben – egal in welcher Geschwindigkeit, Hauptsache, ich bewege meinen Körper vorwärts. So wurde der Marathon von KM 3 bis 30 zu einer echten Herausforderung, besonders mental. Ab Km 27 hatte ich mir Cola in meinem Special Needs-Beutel hinterlegt, und damit ging es mir wieder richtig gut. Cola, mein Zaubertrank Nummer eins!
Dann kam die Zielgerade, und ich konnte es kaum glauben, dass ich es geschafft hatte.
Total erledigt, aber überglücklich .
Die letzten Sonnenstrahlen des Tages genutzt und ein „from dawn till dusk“- Finish geschafft .
Herzlichen Glückwunsch Frauke, wir sind stolz auf dich!